„Lindenblatt“ Nr. 849 14. April 2006 (Osterausgabe)
Sechs Finger zeigen den Weg zum GlĂĽck
8. „Ostereier“-Turnier am GBE
Preisfrage: Was bedeuten sechs Finger an den Händen?
„Bitte zehn Glas Pils fürs Sägewerk!“ (Kalauer) „Heute bis zur sechsten Stunde unterrichtsfrei!“ (Schülerfreude) „Bin erst Klasse 6 und habe schon geile sechs Punkte!“ (Turnierglück am GBE) Unterricht am letzten Schultag vor den Osterferien – das nimmt man doch gern mal mit, dachte sich so mancher der 70 Teilnehmer. Zum achten Mal in Folge fand im Gymnasium am letzten Schultag das „Ostereier“ - Schnellschachturnier statt, das an diesem Termin traditionell hilft, den Frühling in Bad Essen aufzumuntern.
Es sah schon fast nach einem neuen Teilnehmerrekord aus; aber dann war da noch der zweikampfstarke Grippevirus B, der schon im Vorfeld einige Schachfreunde mattsetzte. So konnte das angestrebte Programmlimit von 80 Spielern nicht erreicht werden und es kämpften „lediglich“ 70 Schüler (auch mutige Mädchen) aus den Klassen 5 – 9 des GBE um den Schulmeistertitel. Spielmodus: ein 9-rundiger Schachwettkampf nach Schweizer System gegen die Uhr und die Ausläufer von Erkältunsgswellen um die besten Plätze in drei Altersgruppen. Alle in einen Topf, kann das denn schmecken? O-Ton einer kleinen Blonden: „ Muss ich auch gegen die großen Jungs spielen?“ Turnierleiter: „Na klar, wetten, dass der auf dein Schäfermatt reinfällt! Der will sich doch nur durch die gesponserte Cola süppeln!“
Ja, ja - Turnierleiter-Erfahrung lebt von den kleinen Freuden. Und so mancher lässt sich den Trick noch in der siebten Runde zeigen. „Was heißt schwacher Punkt f7? - Das geht immer so schnell hier und dann auch noch ständig auf die nervige Uhr schauen!“
An 35 Tischen, nicht nur am Spitzenbrett in der letzten Runde, konnte man graue Zellen bei der Stillarbeit bewundern, von gelegentlich lautem Aufstöhnen oder tückischen Hustenattacken unterbrochen. Trotz der 10 Minuten Zeitbegrenzung war aber vorrangig Spaß angesagt. Die Fenster standen offen – der Frühling gab sich nach fünf Monaten endlich mal Mühe, man konnte witterungsbedingt das Fenster öffnen und so mancher lud auch den Gegner in seine offene Königstellung ein. - „He, du Naschkatze, die Runde läuft bereits! Was läufst du noch übern Flur?“ - „Alles schon gelaufen, Herr A…!! Und mein Gegner meinte noch, er kennt das Schäfermatt - da habe ich nur ein paar Züge umgestellt - und das ging dann auch - da war er platt!“
Ohne zuverlässige Helfer lässt sich kein Schachturnier durchführen: Neben dem Kollegen Marc Vissering war auch Frank Chrobak (Kl. 11) im Schiedsrichterteam. (Der hatte erst kürzlich hochkarätigere Turnierluft in Bad Zwischenahn geschnuppert. Großmeister fallen auf vieles herein, aber nicht mehr auf den alten „Schäfer“. Also auch mal ganz schön, so ein Turnier am GBE.) Martin Kolbe (Jg. 12) saß am PC-Turnierprogramm, das die Spieler von Runde zu Runde „verwaltet“, nicht im K.O.- System, sondern immer nach der Programmidee: Man trifft auf einen „ungespielten“ Gegner mit annähernd gleicher Punktzahl (Sieg 1, Remis ½) und kämpft bis zum Schluss um eine bessere Platzierung.
Neun Runden planen, neun Runden zuschauen, wie Könige im „Mattnest“ liegen - tick, tick, tick macht die Schachuhr, dann kommt die Siegerehrung mit 70 Urkunden. (So manche „faulen Eier“ hatten sich bereits vor der Siegerehrung in die Ferien verdrückt; schade: Es gab doch für alle Spieler die originellen Hühner-Urkunden.)
Der Schulleiterin Frau Schlie herzlich gedankt für die Autogrammstunde und das geöffnete Schulportemonnaie. (Alte Tradition in alter Rechtschreibung! Das kann so bleiben.)
Dank auch den beiden Mädchen aus der Kl. 10 mit der flotten Handschrift, Sandra Heik und Charlotte Bärmann, die - kaum der Hektik des „Mini-Abis“ entschlüpft - rasch noch die enorme Anzahl Platz- und Teilnehmerurkunden verschönerten.
Sieger in drei Altersklassen:
Tobias Oelschlägel (Kl. 9/ 9,0 Pkt) – Vincent Peltz (Kl. 8/ 7,0 Pkt)
Niklas Fricke (Kl. 6/ 6,5 Pkt) - Katharina Paul (Kl. 6/ 5,0 Pkt)
FĂĽr die Sieger, die Zweit- und Drittplatzierten gab es dann ohne Proteste
Eisdielen-Gutscheine, goldene Ostereier und goldige Schokoladenhasen zum Streicheln.
Dank gilt auch „Schachuhren - Großmeister“ Martin Bussiek und der Firma Degener, die sich traditionell vor Ostern darum kümmern, dass „faule“ Schachuhren zu hören sind und das Schachbudget des GBE nicht schlapp macht.
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