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Lesen schadet den Augen
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Ich war / ich weiß nicht / wo / mir war / ich weiß nicht / wie /
Es juckt' und krimte mir bald dort / bald da / bald hie /
Und kam mir etwas an /
Das mich in Unruh setzte /
Betrübte und ergötzte /
Ergötzte und entzückte /
Entzückte und berückte;
Ich träumte stets und wachte /
Ich seufftzte stets und lachte /
Ich ginge stets und dachte:
Ich dachte wie ichs machte /
Ich machtes wie ichs dachte;
Und wie ichs also machte /
So träumte und so wachte /
So seufftzte und so lachte /
Da wolt ich mich besinnen /
Und dis und das beginnen /
Und immer etwas sagen /
Und immer etwas wagen;
Das Sagen und das Wagen /
Das waren meine Plagen /
Wie ich mich nun besann /
Da juckt' und schmertzte mirs bald dort / bald da / bald hie /
Ich war / ich weiß nicht / wo / mir war / ich weiß nicht / wie /
Magnus Gottfried Lichtwer (1719 - 1783)
Der Mohr und der Weiße
Ein Mohr und Weißer zankten sich
Der Weiße sprach zu dem Bengalen.
Wär ich wie du, ich ließe mich
Zeit meines Lebens niemals malen.
Besieh dein Pech-Gesichte nur
Und sage mir. du schwarzes Wesen.
Ob dich die spielende Natur.
Nicht uns zum Scheusal auserlesen.
Gut. sprach der Mohr. hat denn ihr Fleiß
Sich deiner besser angenommen?
Unausgebratner Naseweis
Du bist noch ziemlich unvollkommen
Die Welt. in der wir Menschen sind
Gleicht einem ungeheuren Baume,
Darauf bist du, mein liebes Kind,
Die noch nicht reif gewordne Pflaume.
Sie zankten sich noch lange Zeit
Und weil sich keiner geben wollte,
Beschlossen sie. dass ihren Streit
Ein kluger Richter schlichten sollte.
Als nun der Weiße Recht behielt.
Da sprach das schwarze Kind der Mohren,
Du siegst, ich habe hier verspielt,
In Tunis hättest du verloren.
So manches Land. so mancher Wahn,
Es kömmt bei allen Nationen,
Der Vorzug auf den Ort mit an.
Schön ist, was da gilt, wo wir wohnen.
Mattias Claudius (1740 – 1815)
Motetto,
als der erste Zahn durch war
Victoria! Victoria!
Der kleine weiße Zahn ist da.
Du Mutter! Komm, und groß und klein
Im Hause! Kommt, und kuckt hinein,
Und seht den hellen weißen Schein.
Der Zahn soll Alexander heißen.
Du liebes Kind! Gott halt ihn dir gesund,
Und geb Dir Zähne mehr in Deinen kleinen Mund,
Und immer was dafür zu beißen!
Franz Grillparzer (1791 – 1872)
(Epigramme)
Sollen und Haben
Dass die Poesie Arbeit
Ist leider eine Wahrheit,
Doch dass die Arbeit Poesie
Glaub ich nun nie.
Franz Grillparzer (1791 – 1872)
Neue Rechtschreibung
Des Schreibens Regel nehmt, der Neuzeit zum Affront,
Aus einer Zeit, die schreiben nicht gekonnt.
Franz Grillparzer (1791 – 1872)
Weil die Welt ein Wunder ist
Gibt’s eine Poesie.
Was ihr nach Grund und Folge wisst
Erklärt das Rätsel nie.
*
Eduard Mörike (1804 - 1875)
Selbstgeständnis
Ich bin meiner Mutter einzig Kind,
Und weil die andern ausblieben sind,
Was weiß ich wie viel, die sechs oder sieben,
Ist eben alles an mir hängen blieben;
Ich hab müssen die Liebe, die Treue, die Güte
Für ein ganz halb Dutzend allein aufessen,
Ich wills mein Lebtag nicht vergessen.
Es hätte mir aber noch wohl mögen frommen,
Hätt ich nur auch Schläg für Sechse bekommen.
Anm. zu Vers 1: Mörike war das siebte von dreizehn Kindern.
Wilhelm Busch (1832 –1908)
Ein dicker Sack
Ein dicker Sack - den Bauer Bolte,
Der ihn zur Mühle bringen wollte,
Um auszuruhn mal hingestellt
Dicht an ein reifes Ährenfeld, -
Legt sich in würdevolle Falten
Und fängt 'ne Rede an zu halten.
Ich, sprach er, bin der volle Sack.
Ihr Ähren seid nur dünnes Pack.
Ich bin's, der Euch auf dieser Welt
In Ewigkeit zusammenhält.
Ich bin's, der hoch vonnöten ist,
Dass Euch das Federvieh nicht frisst,
Ich, dessen hohe Fassungskraft
Euch schließlich in die Mühle schafft.
Verneigt Euch tief, denn ich bin Der!
Was wäret ihr, wenn ich nicht wär?
Sanft rauschen die Ähren:
Du wärst ein leerer Schlauch,
wenn wir nicht wären.
Wilhelm Busch (1832 –1908)
Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;
Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;
Und viertens hoff ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frisst
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.
Johannes Trojan (1837 – 1915)
Börsen-Romantik
Mein Liebster ist ein Börsenmann
Und nennt sich Isidor,
Wenn er es irgend machen kann,
So kommt er bei uns vor.
Er liebt mich sehr, doch das Geschäft
Versäumt er nie dabei.
Ganz sicher an der Börse trefft
Ihr ihn von eins bis zwei.
Dort mit Effecten handelt er
Und handelt schlau und kühn.
Nie hat gefallen mir so sehr
Ein Jüngling in Berlin.
Sein Name ist, so viel ich weiß,
Ein Name guten Klangs.
Mein Liebster gilt im Freundeskreis
Als Jobber ersten Rangs.
Schön ist mein Liebster, selten schön,
Die Nase fein gekrümmt.
Auch wenn die Course niedrig stehn,
Erscheint er nicht verstimmt.
Nein, ob das Agio steigt, ob fällt,
Mich liebt er immer doch.
Noch hat er nicht das ganze Geld,
Allein er kriegt es noch.
Für den mein Herz beständig schlägt,
Wie hab ich ihn so gern!
Hochfein ist Alles, was er trägt,
Sein Hut stets hochmodern.
Und was er denkt, das ist so, hehr,
Und was er spricht, so süß.
Zwar ein klein wenig lispelt er,
Doch mir gefällt auch dies.
Noch hat er’s nicht so weit gebracht,
Dass er mich könnte frein;
Doch wenn er glücklich Pleite macht,
Dann soll die Hochzeit sein.
Johannes Trojan (1837 – 1915)
Der Börsenfürst
Papiere fallen,
Papiere steigen,
Die Course wechseln im Augenblick.
Führend den Reigen,
Begehrt von allen,
Schwebt auf rollendem Ball das Glück.
Mit stolzen Mienen
Steht majestätisch
Ein Börsenfürst auf des Daseins Höh.
Ihm dient der Fetisch,
Dem alle dienen,
Das unergründliche Portemonnaie.
Des Krösus Braten
Loben die Weisen,
Zeitgrößen schlürfen von seinem Sekt.
Die Dichter preisen
Des Edlen Thaten,
Könige haben vor ihm Respekt.
Von Excellenzen,
Die tief sich bücken,
Wimmelt es häufig in seiner Näh.
Mit süßen Blicken,
In holden Tänzen
Flattert um ihn das Corps de ballet.
Papiere steigen,
Papiere fallen,
Die Course wechseln im Augenblick.
Begehrt von allen,
Führend den Reigen,
Schwebt auf rollendem Ball das Glück.
Drei Jahre später
Ist er ein Pracher —
Hausse und Baisse, sie tauschen schnell!
Zu dürftgem Schacher
Durch Höfe geht er,
Kaufend des flüchtigen Hasen Fell.
Er tritt ins Freie,
Da rollt vorüber
Ein Wagen, der ihn mit Koth bespritzt.
Er blickt hinüber —
Es ist der neue
Börsenfürst, der im Wagen sitzt.
An dessen Seite
Sieht er die Holde,
Die ihm einst Eide der Treue schwor.
Es hängt am Golde,
Hassend die Pleite,
Der Ballerinen beinschwenkendes Corps.
Papiere fallen,
Papiere steigen,
Die Course wechseln im Augenblick.
Führend den Reigen,
Begehrt von allen,
Schwebt auf rollendem Ball das Glück.
Christian Morgenstern ( 1871 - 1914 )
Der Seufzer
Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall; und schneeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.
Der Seufzer dacht an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein -
und er sank - und ward nimmer gesehen.
Joachim Ringelnatz (1 883 – 1934)
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Dann auf den letzten Teil der Reise.
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
EIN männlicher Briefmark erlebte
Was Schönes, bevor er klebte.
Er war von einer Prinzessin beleckt
Da war die Liebe in ihm erweckt.
Er wollte sie wiederküssen,
Da hat er verreisen müssen.
So liebte er sie vergebens.
Das ist die Tragik des Lebens!
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
Überall
Überall ist Wunderland.
Überall ist Leben.
Bei meiner Tante im Strumpfenband
Wie irgendwo daneben.
Überall ist Dunkelheit.
Kinder werden Väter.
Fünf Minuten später
Stirbt sich was für einige Zeit.
Überall ist Ewigkeit.
Wenn du einen Schneck behauchst,
Schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn du ihn in Kognak tauchst,
Sieht er weiße Mäuse.
*
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
Der Komiker
Ein Komiker von erstem Rang
Ging eine Straße links entlang.
Die Leute sagten rings umher
Hindeutend: „Das ist der und der!“
Der Komiker fuhr aus der Haut
Nach Haus und würgte seine Braut.
Nicht etwa, wie von ungefähr,
Nein ernst, als ob das komisch wär.
Max Herrmann-Neiße (1886 -1941)
Der Komiker
Er wirft die Witze winkend ins Parkett.
Verständnisinnig, schmunzelnd, frech und fett.
Bei allen bessern Bürgern ist er sehr
Beliebt und „steht mit ihnen im Verkehr.“
Sie finden geistreich ihn und riesig nett,
Oft kommt von ihren Frauen ein Bukett.
Man ladet ihn zu Tisch, die Feuerwehr
Ist er beim Stiftungsfeste Arrangeur.
Spät nachts, wenn ihre Gattinnen zu Bett,
Muß er den Spießern derbe Zoten geben,
Dann trinken sie bewundernd auf sein Wohl.
Am Morgen wankt er heim, da hockt adrett,
Die alte Damen spielt, und stöhnt: „Mein Leben!“
Und küsst den Trunkenen. der schnarcht schon hohl.
Max Herrmann-Neiße (1886 -1941)
Der Kritiker
Er hockt in seiner Loge ganz vergrämt
Und reglos, weil er seiner selbst sich schämt,
Daß ihm in seines Herzens tiefster Tiefe
Die Liebe mächtig wird für die Naive.
Dann ärgern ihn mit einem Mal der schiefe,
Blasierte Blick des Nachbarn und zwei Briefe,
Die er heut anonym empfing. Es lähmt
Ihn plötzlich Angst, er zittert unbezähmt
Dann fällt der Vorhang, Licht flammt auf im Saale.
Er thront jetzt wieder eisig und unnahbar
Und lächelt spöttisch Unbefangenheit.
Und sonnt im Samt der Brüstung seine schmale,
Verwöhnte Hand und denkt, daß etwas da war,
Was schrecklich schien, und fühlt sich kampfbereit.
Johann Spratte © (1901 – 1991)
Dat mag woal sau sien
Den Küöter sien Hannes
De weeit wat he weeit,
de weeit noa viel mähr
äs in’t Blättken steeit,
oawer mitküern, mitküern,
dat is em ne Pien,
un oalls wat he seggt is:
“Dat mag woall sau sien!”
Wat de Lüe snaket
van düt un van dat:
He lött se votellen
up Hauge und Platt.
Em geeit dann nix misse
un is’t auk Latin,
he denket sien Deeil dann:
„Dat mag woall sau sien!“
*
aus: Johann Spratte, Gelber Wiesenmond, Emsdetten, 1980, S. 79
Johann Spratte © (1901 – 1991)
Lesebuchgedicht
Auswendiglernen,
deklamieren -.
Der alte Lehrer
nahm es rohrstockernst,
und eine Knabenträne
tropfte auf „Des Sängers Fluch“.
aus: Johann Spratte, Nach all den Jahren, H. Th. Wenner Verlag. Osnabrück 2001, S. 177
Herrn Wido Spratte, Wallenhorst, ganz herzlichen Dank für die Abdruckerlaubnis -
Februar 2011 - s. a. In memoriam Johann Spratte
Maximilian Zander (1929 - 2016)
Bericht zur Lage
Heute mal nicht.
Heute ist wirklich der Tag,
an dem nur die Bäume wachsen,
das Gras grün ist und
die Vögelein singen.
Maximilian Zander (1929 - 2016)
Wenn man von Großvaters Jahren 11 abzieht,
verbleibt eine Primzahl.
Großvater hat 1,5 Weltkriege erlebt, bevor
er Maria zur Frau nahm.
Aus ihr kamen vier Söhne, von denen 2 sitzen.
Einer ist tot.
Maria hat alles vergessen. Wenn Großvater
am Fenster steht
und seine Brille geputzt ist, sieht er die
linke Seite des Sees.
Manchmal ist Sonnenaufgang. Also, Kinder -:
Wie als IST Großvater?
aus: M. Z. Antrobus’ Tagebuch. Gedichte. Edition YE Bd. 7, Sistig /Eifel 2004
Dem Autor Maximilian Zander wie dem Herausgeber Theo Breuer herzlichen Dank
für die Abdruckerlaubnis, Mai 2010.
Horst Bingel (1933 - 2008)
Dribbling
Alle Bayern, alle, alle sind, sind,
sind stets, sind stets, stets
die Schönsten, Bayern
München, alle, alle
die schönsten der,
der Welt, dir,
dir, dir bleibt,
bleibt einfach,
einfach nur,
nur die
Luft,
Luft
weg.
*
Horst Bingel (1933 - 2008)
Fussballerlatein
Ganz Bayern, Bayern ohne Papp-, Papp-,
Pappalpen, es, es wäre wie Fussball ohne,
Weissbier, Weissbier-Alpen, erst, erst ein
Fussball-Kaiser, Kaiser, er, er ist ganz,
ganz der tote König, der, der König
aus dem See, dem See, stets, stets
Vereinssegen, Segen ist, ist
schöner, schöner, ein, ein,
Kaiser, Kaiser ist, ist
besser als, als
Papp-, Papp-,
Pappschnee.
*
aus: Horst Bingel, Den Schnee besteuern, orte-Verlag, Oberegg AI/ Zürich 2009.
Frau Barbara Bingel herzlich gedankt für die Abdruckerlaubnis.
Theo Breuer ( * 1956)
mayday! (30.5.2002)
von steinfeld
nach krekel
idylle
mit gülle
Theo Breuer ( * 1956)
libido
köter kläffen käuzchen heulen
es knistert - - - weiß der frische schnee
sicherheit sitzt satt auf säulen
verborgen au + oh + weh
urfttal glitzrig eingeschneit
sauge blindlings kühle lüfte
atme harze düstre dufte -
fühle: ich - - - vom eis befreit
jäger würd den bock dort schießen
ich will nichts - nur nacht genießen
laufen schaun auf blanke sterne -
(wieso lebt das ich - - - so gerne)
aus: Land Stadt Flucht . Gedichte 1995 - 2002 2002 Edition YE Sistig/ Eifel
Dem Autor und Herausgeber ein herzliches Dankeschön für die Abdruckerlaubnis und
die Black& White-Bildwortkarte als Lesezeichen - Mai 2010
*
Andreas Noga ( * 1968 )
Männer
Mein Blick stürzt
ihr ins Dekolleté
Andere Lemminge
folgen
folgen
folgen
folgen
folgen
*
aus: Andreas Noga, Nacht Schicht. Gedichte. Edition YE Sistig/ Eifel 2004
Eine Sprachspiel-Humor- Variante des Autors zum Mitraten – Oder:
Wie viele Autoren verstecken sich im Gedicht? Ich biete mal:
Günter Grass, Bert Brecht, Steffen Jakobs, Theo Breuer, Hilde Domin, Kurt Marti.
Dem Autor wie dem Herausgeber Theo Breuer ganz herzlichen Dank für die Publikations-
erlaubnis. Zur Lektüre empfohlen neben den Gedichten auch Breuers pointierte
Situationsbeschreibung:
„Wo steht die deutschsprachige Lyrik in diesen Tagen? Jedenfalls nicht in den Buchhandlungen
(…) Dabei braucht die Lyrik in erster Linie: mehr Leser!“ in: NordWestSüdOst. Gedichte
für Zeitgenossen. Herausgegeben von Theo Breuer. Edition YE Sistig/ Eifel 2003
Moritz Jahn (1887 - 1979)
Das Problem der Lage (Unkepunz sprach schaudernd vor sich hin)
Eugen Roth (1895 .1976)
Trost (Ein Mensch, entschlusslos und verträumt)
Heinz Erhardt (1909 - 1979)
Perpetuum mobile (Und der Herbststurm treibt die Blätter,
Ein Zyklus (Der Frühling: Und wieder ist es Mai geworden)
Fritz Graßhoff (1913- 1997) Olle Pinelle (Vor der Hafenverwaltungsbaracke)
Hans Bender (1919 - 2015)
Der gleichaltrige Nachbar (Er raucht nicht, trinkt nicht)
Erich Fried (1921 – 1981) Humorlos
(Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen)

Ernst Jandl (1925- 2000)
ottos mops (ottos mops trotzt)
auf dem land (rininininininininDer) (Audio-Versionen)
sommerlied (wir sind die menschen auf den wiesen)
Robert Gernhardt (1937 – 2006) Sonett vom Kampf der Generationen
(„Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen“ -)
Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs (Sonette find ich sowas von beschissen)
Clemens Schittko (* 1978) Gedicht gegen die Arbeit (Der Seemann wird heimgerufen)
Gebrauchslyrik vom “bucklicht Erich” zum Jubiläum einer immer munteren “Jubilorin”
Wenn ich in mei’ m Beetlein knie
Will ein bisschen graben
Bleibt die Lore erst mal stehn
Ist für’n Schnack zu haben.
Will ich in den Ort wohl gehn
Will ein Blümchen holen
Seh ich Leonore da
Flink wie ’n junges Fohlen!
Geh beim Bäcker ich vorbei
Mir Gebäck zu kaufen
Seh ich durch die Scheibe raus
Lore, Lore laufen.
Später in die Küch’ ich geh
Will mein Süpplein kochen
Kommt am Fenster sie vorbei
Wohl vom Arzt gestochen.
Will ich in mein Stüblein gehn
Will mein Müslein essen
Kurvt die Frau ums Eck herum
Hat scheints was vergessen.
Sitz ich später dann bei Tisch
Mampfe ganz im Stillen
Kommt mir in den Sinn so frisch
Gleich ein frommer Willen:
„Lieber Herrgott - ach ich bitt
Halt mir diese Frau lang fit!“
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> Busch Eispeter Bildversion tau(ch)t nur langsam auf! Bitte Geduld und etwas Humor!
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