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  Lesen schadet den Augen

 

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        Klassenarbeit Kl. 10 Thema: Gedichtanalyse Schuljahr _________

      Name:________________________________ Datum:__________

               

              I.

               

     Aufgabe:  Analysiere und interpretiere eines der drei  Gedichte!

      

    Georg Heym (1887 - 1912)

     

    Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land,

    das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigen

    einander mit der ausgestreckten Hand

    der Horizonte violettes Schweigen.

     

    Hier treffen sich auf ihrem Weg ins Leere

    vier Straßen an. Die niederen Bäume stehen

    wie Bettler kahl. Das Rot der Vogelbeere

    glänzt wie ihr Auge trübe. Die Chausseen

     

    verweilen kurz und sprechen aus den Ästen.

    Dann ziehen sie weiter in die Einsamkeit

    gen Nord und Süden und nach Ost und Westen,

    wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit.

     

    Ein hoher Korb mit rissigem Geflecht

    blieb von der Ernte noch im Ackerfeld.

    Weißbärtig, ein Soldat, der nach Gefecht

    und heißem Tag der Toten Wache hält.

     

    Der Schnee wird bleicher, und der Tag vergeht.

    Der Sonne Atem dampft am Firmament,

    davon das Eis, das in den Lachen steht

    hinab die Straße rot wie Feuer brennt.

     

     

    Mascha Kaléko (1912 – 1975)

     Nennen wir es „Frühlingslied“

     (In das Dunkel dieser alten, kalten/ Tage fällt das erste Sonnenlicht.)

      

    Peter Huchel (1903 - 1981  )Krähenwinter

     (Über Luch und Rohr und Seen/ schickt der Winter Nebelkrähen)

 

                      

                                         II.

                     („Mini- Abitur“ -  dreistündig)

     

    Aufgabe:  Analysiere und interpretiere eines der drei  Gedichte!

     

    Text 1:

     Joseph von Eichendorff  (1788 – 1857)

     Trauriger Winter

    Nun ziehen Nebel, falbe Blätter fallen,

    Öd alle Stellen, die uns oft entzücket!

    Und noch einmal tief Rührung uns beglücket,

    Wie aus der Flucht die Abschiedslieder schallen.

     

    Wohl manchem blüht aus solchem Tod Gefallen:

    Daß er, nun eng ans blühnde Herz gedrücket,

    Von roten Lippen holdre Sträuße pflücket,

    Als Lenz je beut mit Wäldern, Wiesen allen.

     

     Mir sagte niemals ihrer Augen Bläue:

    "Ruh auch aus! Willst du ewig sinnen?"

    Und einsam sah ich so den Sommer fahren.

     

     So will ich tief des Lenzes Blüte wahren,

    Und mit Erinnern zaubrisch mich umspinnen,

    Bis ich nach langem Traum erwach im Maie.

     

     

       Anm.:

      I, 1 = falb : graugelb

      II, 7   beut = altertümlich dichterisch für „bietet“

     

     Text 2:

    Nikolaus Lenau (1802-1850)

     Erinnerung

    Einst gingen wir auf einer Bergeswiese,
    Tief athmend tranken wir die Blumenseelen,
    Das Bächlein kam herab, uns zu erzählen
    Den unvergessnen Traum vom Paradiese.

    Wir sahn das Abendroth die Gipfel färben,
    Es war ein Spiel vom schönsten Alpenlichte,
    Doch wandt' ich mich nach deinem Angesichte,
    Das strahlte mir wie Liebe ohne Sterben.

    Bald war den Bergen ihre Glut entschwunden,
    Und wird vielleicht so schön nie wieder kommen;
    Auch deinem Antlitz war der Strahl genommen,
    Ich sah ihn nicht in allen spätern Stunden.

    Hat mich vielleicht in deinen Zaubermienen
    Der Widerschein der Sonne nur geblendet?
    Auch dann ein Strahl der Liebe, die nicht endet,
    Doch besser wär's, er hätte nicht geschienen.

     

     Text 3:

     Mascha Kaleko  (1912 - 1975)

     Weil du nicht da bist (Weil du nicht da bist, sitze ich und schreibe)

     

 

                III.

           

    Klassenarbeit  Thema: Gedichte (Natur-/ Liebeslyrik)  Kl. 10

     

    Gruppe II  („Mini- Abitur“ -  dreistündig)

     

    Aufgabe:  Analysiere und interpretiere eines der drei  Gedichte!

     

     Text 1 (dreistündig)

     Max Dauthendey (1867 - 1918)

     

    Die Amseln haben Sonne getrunken

     

    Die Amseln haben Sonne getrunken,

    Aus allen Gärten strahlen die Lieder,

    In allen Herzen nisten die Amseln,

    Und alle Herzen werden zu Gärten

    Und blühen wieder.

     

    Nun wachsen der Erde die großen Flügel

    Und allen Träumen neues Gefieder,

    Alle Menschen werden wie Vögel

    Und bauen Nester im Blauen.

     

    Nun sprechen die Bäume in grünem Gedränge

    Und rauschen Gesänge zur hohen Sonne,

    In allen Seelen badet die Sonne,

    Alle Wasser stehen in Flammen,

    Frühling bringt Wasser und Feuer

    Liebend zusammen.

      

     

    Text 2 (kein copyright)

    Mascha Kaléko  (1912 – 1975)

     Das Ende vom Lied

     (Ich säh dich gern noch einmal, wie vor Jahren)

                                                                                                                               

                                                   aus: M.K., Das lyrische Stenogrammheft, 1933

     

    Text 3

     Günter Eich (1907 – 1972)

     Winterliche Fahrt

     (Föhnwind färbt die Felderzeilen)

                                                  

                                          aus: G.E., Abgelegene Gehöfte, 1948

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