Ehepaar_Busch2

 

  Lesen schadet den Augen

 

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       Eine andere Art von “Lyrikwerkstatt

         Textproduktion als Gruppenarbeit:

     SchülerInnen einer Kl. 7 am GBE - 1997  auf der  Grundlage der Bildfolge  Buschs:

 

    Wilhelm  Busch (1832 - 1908)

     Der Eispeter

     Als Anno 12 das Holz so rar

    und als der kalte Winter war,

 

    Da blieb ein jeder gern zu Haus;

    Nur Peter muss aufs Eis hinaus.

 

    Da draußen, ja, man glaubt es kaum,

    Fiel manche Krähe tot vom Baum.

 

    Der Onkel Förster warnt und spricht:

    "Mein Peter, heute geht es nicht!"

 

    Auch ist ein Hase bei den Ohren

    Ganz dicht am Wege festgefroren.

 

    Doch Peter denkt: Tralitrala!

    Und sitzt auf einem Steine da.

 

    Nun möchte Peter sich erheben;

    Die Hose bleibt am Steine kleben,

     

    Der Stoff ist alt, die Lust ist groß;

    Der Peter reißt sich wieder los.

 

    Na richtig! Ja, ich dacht' es doch!

    Da fällt er schon ins tiefe Loch.

 

    Mit Hinterlassung seiner Mütze

    Steigt Peter wieder aus der Pfütze.

 

    Bald schießt hervor, obschon noch klein,

    Ein Zacken Eis am Nasenbein.

 

    Der Zacken wird noch immer besser

    Und scharf als wie ein Schlachtermesser.

 

    Der Zacken werden immer mehr,

    Der Nasenzacken wird ein Speer.

 

    Und jeder fragt: Wer mag das sein?

    Das ist ja ein gefrornes Stachelschwein!

 

    Die Eltern sehen nach der Uhr:

    "Ach, ach! Wo bleibt der Peter nur?"

 

    Da ruft der Onkel in das Haus:

    "Der Schlingel ist aufs Eis hinaus!"

  

    Mit einer Axt und stillem Weh

    Sucht man den Peter hier im Schnee.

 

    Schon sieht man mit betrübtem Blick

    Ein Teil von Peters Kleidungsstück.

 

    Doch größer war die Trauer da,

    Als man den Peter selber sah.

 

    Hier wird der Peter transportiert,

    Der Vater weint, die Träne friert.

 

    Behutsam läßt man Peters Glieder

    Zu Haus am warmen Ofen nieder.

 

    Juchhe! Die Freudigkeit ist groß;

    Das Wasser rinnt, das Eis geht los.

 

    Ach, aber ach! Nun ist's vorbei!

    Der ganze Kerl zerrinnt zu Brei.

 

    Hier wird in  einen Topf gefüllt

    Der Peters traurig Ebenbild.

 

    Jaja!  In diesem Topf von Stein,

    Da machte man den Peter ein.

 

    Der, nachdem er anfangs hart,

    Später weich wie Butter ward.

                        

 

    Der Eispeter II (Ergebnis der GA):

     Als Anno 12 das Holz so rar

     und als der kalte Winter war

     da blieb ein jeder gern zu Haus;

     nur Peter muß aufs Eis hinaus.

 

 

     Er geht mit Schlittschuh’n aus dem Haus

     tief in den kalten Winter raus.

     Und schüttelt er die Eichen kaum,

     so fall’n die Raben schon vom Baum.

 

    Dann trifft er einen Jägersmann,

     der mit dem Hund spazieren kam.

     Und auf dem Wege zu dem See,

     da traf er einen Has ‘ voll Schnee.

 

    Angekommen an dem Teich,

     Zieht er die Schlittschuh aus sogleich.

     Doch auf dem Stein, wo er drauf saß

     Die Hose sich ins Eise fraß.

 

     Nach einem kurzen, kräft’gen Ruck

     ein Loch das Hinterteil durchzog.

     Und plötzlich in dem dicken Eise

     befand sich eine große Schneise.

 

    Der Peter, der das nicht gesehen

     sah plötzlich sich im Wasser stehen.

     Er klettert aus dem kalten Nassen.

     Das Wasser bildet kleine Gassen. 

 

     Schließlich stand er reglos da:

     als Tannenbaum, ganz still und starr.

     Doch der kluge Jägersmann

     zu des Peter Eltern gang.

 

     Mit der Axt und mit Gewehr

     ging’n sie Peter hinterher.

     Und sie kamen an am Stein,

      wo Peters Hose fraß sich rein.

 

     Als sie Peter dann gefunden,

     war er schon im Eis verschwunden.

 

     Die beiden trugen Peter heim

     in die warme Stube rein.

     Und als die Mutter Peter sah,

     sie nicht mehr ganz bei Sinnen war.

 

     Die Mutter war jetzt voll gut drauf,

     denn Peter taute wieder auf.

 

     Doch der Ofen war zu heiß,

     daher schmolz nicht nur das Eis.

     Als das Eis geschmolzen war,

     war auch Peter nicht mehr da.

 

     Die Eltern nehmen Topf und Mütze

     und sammeln auf die Peter-Pfütze.

     Sie stellen Peter in den Keller

     zwischen Gurken, Käse und Nutella.

 

     Und der Tipp für die Geschicht’:

     Verwechselt Peter mit Gurken nicht!

 

 

         II.

    'Alternativfassungen' (ab zweiter Strophe)  Kl.l.  7/  1995

     Als Anno 12 das Holz so rar

    und als der kalte Winter war

    da blieb ein jeder gern zu Haus;

    nur Peter muß aufs Eis hinaus.

 

    Als ihn  drauß' die Kälte zwickte,

    er nur tote Vögel blickte.

    Und als er ging zwei Meter weiter,

    war auch der Hase nicht mehr heiter.

    Der Förster mit dem langen Barte,

    rief schon vorher: Tu's nicht und warte!"

    Doch Peter mit seinen scharfen Kufen,

    hörte nicht auf Försters laut Rufen.

    Peter zog die Schlittschuh an

    und blieb an einem Steine dran.

    Seine Hose blieb auch dran kleben.

    So ist das nun in Peters Leben.

    Vom Ziehen blieb am Stein was hänge'

    von der Hose, die am Po so enge.

    Als Peter fuhr dann um die Ecke,

    er nun einbrach in die eisige Decke.

    Peter aus dem Eis heraus,

    Wollte schnell ins warme Haus.

    Doch der kleine, nasse Peter,

    schaffte es nur noch drei Meter.

    Am Eise fest der Peter fror.

    Er auch noch den Mut verlor.

    Der Förster sprach dann so um Sieben:

    "Laßt uns holen, den kleinen Lieben!"

    Am Steine angekommen,

    sie den Fetzen mitgenommen.

    Als sie dann den Peter blicken,

    wollen sie ihn zu Hause flicken.

    Doch als sie zu Hause waren,

    fing der Peter an zu garen.

    Er floß der Mutter einfach weg,

    zum Schluß: Er war ein  Wasserfleck.

    Als sie war am Kesselfüllen,

    fing die Mutter an zu brüllen.

    Er stand nun zwischen seinem Essen,

    was er nicht mehr konnte 'fressen'.

     

 

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